Mit diesem 6 in 1 Multifunktionstool von RAVPower durfte ich einen Akkupack mit besonderen Fähigkeiten testen. Vorab sei gesagt, dass die 6 Anwendungsbeispiele wahrscheinlich etwas großzügig ausgelegt sind, deshalb werde ich mich auf die drei Hauptanwendungen beschränken. Zu den „nebensächlichen“ Funktionen zählen Kartenlesegerät und USB-Speicher, wobei dieser selbst angeschlossen werden muss und eher beim NAS zum Tragen kommt. Wirklich 6 sind es meines Erachtens also nicht, eher drei, dafür aber sehr interessante für den schmalen Preis: Powerbank, NAS und WiFi HotSpot.
Lieferumfang & Anschlüsse
Bevor ich die Einsatzmöglichkeiten durchgehe, möchte ich ein paar Worte zu dem Lieferumfang und den angebrachten Anschlüssen verlieren. Neben dem Hauptgerät werden noch ein USB-Kabel (Flachband) und die Bedienungsanleitung mitgeschickt, die in diesem Fall auch wirklich nötig ist. Zum genauen Inhalt werde ich später noch mehr schreiben, jedoch ist der Anleitung gleich anzumerken, dass diese nicht von einem Muttersprachler verfasst wurde.
Schauen wir uns jetzt also mal den RAVPower direkt an. Unten auf der Vorderseite befinden sich die LED anzeigen für Informationen wie Ladestand und Konnektivität. Darunter wiederum befindet sich der Powerbutton, sowie der USB-Anschluss für bspw Sticks oder Festplatten. Auf der linken Seite kann eine microSD-Karte oder ein Micro-USB-Kabel angeschlossen / eingeschoben werden. Falls es Probleme mit dem Gerät geben sollte, gibt es hier auch einen Reset-Button, den ich bisher jedoch noch nie benötigt habe. Oben ist ein WAN-Anschluss eingelassen, ein einfaches Verbinden via Netzwerkkabel ist also ebenfalls möglich. Alle Anschlüsse werden mit einer grünen Abdeckung vor Schmutz geschützt und macht sind in Verbindung mit dem ansonsten weißen RAVPower wirklich gut.
Powerbank
Die erste Einsatzmöglichkeit die nicht viele Worte benötigt ist. RAVPower verfügt über 6000 mAh, also ordentlich Dampf, um euer Smartphone mindestens einmal aufzuladen. Hier kommt es ganz auf den Akku eures Endgerätes drauf an. Weiter dauert es auch einige Zeit, bis wiederum der RAVPower vollständig aufgeladen ist. Das dauert dann auch schon mal mehrere Stunden, was aber auch nicht weiter wundert. Apple-Usern sei noch gesagt, dass diese ihr USB-Kabel, in meinem Fall Lightning, extra mitnehmen müssen, da von Haus aus nur Micro-USB mitgeliefert wird.
Als Powerbank kann das gute Stück also schon einmal überzeugen und ist mein Retter in der Not, auch wenn das bei meinem 6 Plus zum Glück nicht mehr so oft nötig ist. In der Bedienungsanleitung befindet sich auch eine Tabellte mit möglichen Ladezyklen, die ich natürlich nicht alle kontrollieren konnte. So soll ein iPhone* 5 beispielsweise 2,6 mal aufgeladen werden können.
Media Sharing
Für mich der interessanteste Einsatzzweck ist das Media Sharing. Grob beschrieben eine eigene kleine Cloud, in der ihr Bilder, Videos usw speichern und von einem anderen PC oder Smartphone abrufen könnt.
Einrichtung
Die Einrichtung wird gut in der Anleitung bebildert geschildert. Später wird für den PC ein gewissen Programm namens RAV FileHub benötigt, welches hier heruntergeladen werden kann. Zunächst aber klickt ihr die verfügbaren drahtlosen Netzwerke an und sucht nach dem RAVPower (diesen natürlich zuvor einschalten und mit einem Massenspeicher versorgen). Mit diesen verbinden und das Passwort, welches in der Anleitung steht, eingeben. Der Vorgang dient dazu, um euren RAVPower mit eurem Router zu verbinden, damit ihr später via WLAN auf eben diesen zugreifen könnt. Im nächsten Schritt das bereits heruntergeladenen RAV FileHub öffnen und mit dem verfügbaren Eintrag verbinden. Hier sind erneut einige Schwächen in der deutschen Sprache zu erkennen, die mich immer wieder zum Schmunzeln bringen. Beim erstmaligen anmelden einfach als Benutzername „admin“ eingeben und das Passwort-Feld frei lassen. Ihr solltet jetzt das Startmenü eures RAVPowers im Browser geöffnet haben und könnt diesen jetzt munter benutzen und weitere Einstellungen wie Passwort etc vornehmen.
Für euer Smartphone benötigt ihr die dazugehörige App, die kostenlos im Play Store und im App Store heruntergeladen werden können.
Benutzung
Jetzt sollte alles erfolgreich eingerichtet sein. Wie gesagt, einfach der Anleitung und den Hinweisen am PC folgen, dann läuft das Prozedere ohne Probleme ab. Bei der Benutzung ist mir zunächst die LED-Anzeige aufgefallen. Für mich sind die Dinger grün und nicht gelb, was jetzt auch nicht weiter schlimm ist. Etwas schwieriger wird es, zwischen 2 Sekunden und 1,5 Sekunden zu unterscheiden. Ersteres gibt nämlich an, dass der Akku momentan geladen wird. Die 1,5 Sekunden zeigen an, dass RAVPower abgeschaltet wird. Der Momentane Zustand muss dann aus dem Kontext gelesen werden. Habe ich mein Gerät gerade mit dem USB-Kabel an meinem Laptop angeschlossen, wird sich dieses mit hoher Wahrscheinlichkeit gerade aufladen.
Die Benutzung am PC ist nach der Installtion sehr angenehm und einfach, auch wenn die Benutzeroberfläche ein wenig einem Hackerklischee entspricht. Das meiste ist selbsterklärend, wie das Hochladen und Öffnen von Dateien. Die Geschwindigkeit der ganzen Interaktionen ist von eurer Internetleitung und eurem Massenspeicher abhängig. Für Demozwecke habe ich nur einen billigen Stick genutzt und fast alles konnte ich ohne große Wartezeit nutzen. Nur der Bildbetrachter, der an sich eine nette Idee ist, war unnutzbar. Nach einigen Minuten Ladezeit habe ich einfach das Fenster geschlossen, da gucke ich mir die Bilder lieber einzeln an.
Was wäre aber ein solches Gadget ohne die Einbindung von Smartdevices. Die Apps habe ich euch oben schon verlinkt, es kann also etwas zur Benutzung gesagt werden. Ihr benötigt auf jeden Fall eine WiFi-Verbindung, euer mobiles Internet könnt ihr nicht nutzen. Des Weiteren müsst ihr auf die verwendeten Formate bei bspw. Videos achten. Ich habe für den Test einmal das Beispielvideo von Windows 7 hochgeladen, bis mir aufgefallen ist, dass ich das Ding gar nicht auf meinem iPhone* abspielen kann. Verwendet ihr allerdings das richtige Format, öffnet sich das Video in der App selbst. Die Bedienelemente werden ein wenig ausgegraut / abgedunkelt, um die Augen ein wenig zu entlasten.
Ansonsten besteht auch hier die Möglichkeit, Datein hoch- oder runterzuladen.
Wer den RAVPower dauerhaft im Einsatz haben möchte, muss sich allerdings noch einen passenden USB-Stromanschluss zulegen, damit das Gerät auch immer mit dem nötigen Saft versorgt wird.
Router / HotSpot
Die dritte große Einsatzmöglichkeit ist der als Router und HotSpot. Auch hier empfiehlt es sich einfach nach der Anleitung vorzugehen, da diese die Installation recht gut erläutert. Aus diesem Grunde umreiße ich die Prozedur nur grob. Ihr verbindet den RAVPower mit eurem Netzwerkkabel und schaltet das Gerät natürlich auch ein. Anschließend auf eurem PC oder Smartphone die WLAN-Verbindung öffnen und mit dem Netzwerk namens „FileHub-XXXX“ (bevor sich jemand beschwert: die XXXX stehen für irgendwelche Zahlen). Wieder das Standardpasswort aus der Anleitung eingeben und schon ist die Sache geritzt.
Einstellungen für den Routermodus können wie beim Media Sharing über FileHub vorgenommen werden. Also einfach Daten eingeben, einloggen und unter „Netzwerkeinstellungen“ gewünschte Optionen wie SSID und Passwort festlegen. Eine Änderung des Passwortes ist sehr zu empfehlen, da das vorgegebene nur zur Installation dient und kaum Schutz bietet.
Wer weiterführende Einsatzmöglichkeiten oder Anleitungen wünscht, kann sich auf der Herstellerseite austoben. Leider konnte ich keine deutschen Anleitungen an dieser Stelle finden, weshalb Englischkenntnisse unabdingbar sind. Dank den Bildern dürften aber einige Grundkenntnisse ausreichen ;)
Fazit
Ziemlich viel Stoff für so ein kleines Gerät. In meinen Augen ist der RAVPower WD02 eine Powerbank mit vielen Zusatzfunktionen. Die Einsatzmöglichkeiten erfüllt das Gadget ohne Probleme und auch die Bedienoberfläche ist gut zu nutzen, auch wenn es vielleicht eine andere Farbkombination hätte sein können. Über die Bedinungsanleitung und das Programm könnte vielleicht noch einmal ein/e Muttersprachler/in drüber schauen, da sich dort doch einige Fehler eingeschlichen haben und das nicht nur in der Rechtschreibung (iPhone 4 / 4S gehört zu SamSung?). Kommen wir jetzt zum Dreh- und Angelpunkt bei so vielen Produkten – dem Preis. Lediglich 40 Euro werden auf Amazon für das Multifunktionstool fällig, in meinen Augen vollkommen gerechtfertigt. Wer allerdings nur auf eine Powerbank aus ist, findet günstigere Alternativen im Internet. Mit ein bisschen Neugierde bezüglich Media Sharing kann jedoch hier zugegriffen werden.