Nicht mehr ganz taufrisch ist Bioshock Infinite für den PC und obwohl ich es schon seit geraumer Zeit durchgespielt habe, folgt jetzt erst mein Testbericht. Die ersten 30 Minuten habe ich euch bereits vor einiger Zeit präsentiert und so viel kann ich schon vorab verraten: das Spiel ist der Hammer! Die Story versuche ich mit so wenigen Spoilern wir möglich zu erzählen.
Story
Wir schreiben das Jahr 1912, wo die schwebende Stadt Columbia als Symbol für die Macht und Größe der Vereinigten Staaten stand. Doch plötzlich verschwand Columbia in den Wolken und entwickelte sich zu einer Katastrophe. Angeführt wird die Wolkenstadt nun von dem Propheten Comstock regiert. Ihr selbst spielt den Detektiv Booker DeWitt, der den Auftrag erhält, eine junge Dame namens Elizabeth aus Columbia zu befreien, um seine Schulden zu begleichen. Während seiner Befreiungsaktion gerät DeWitt, der von Comstock als falscher Hirte bezeichnet wird, zwischen den Kampf der Gründer und den aufständischen Vox Populi, die von der restlichen Bevölkerung als nutzlos betrachtet werden. Als euer Spielcharakter endlich die Zielperson gefunden hat, bemerkt er ihre übernatürlichen Fähigkeiten. Doch schnell kommt Elizabeth hinter den eigentlichen Beweggrund des Detektivs und schlägt ihn kurzerhand nieder. DeWitt muss sich nun erneut auf die Suche nach Elizabeth begeben und kämpft sich dafür durch die Wolkenstadt Columbia. Schafft es Booker DeWitt die Zielperson erneut zu finden und sicher nach Hause zu bringen? Und was hat es überhaupt mit der besonderen Fähigkeit von Elizabeth zu tun?
Gameplay
Das Gameplay entspricht weitgehend dem Vorgänger mit kleinen Änderungen. In der Ego-Perspektive kämpft ihr euch durch die Wolkenstadt Columbia und verfügt über ein überschaubares Waffenarsenal, wobei nur jeweils zwei davon gleichzeitig getragen werden können. Hier eine kleine Aufzählung der verfügbaren Waffen:
- Schrotflinte
- Gatling-Kanone
- Raketenwerfer
- Pistole
- Maschinengewehr
- Revolver
- Karabiner
- Scharfschützengewehr
- Repertierer
- Burstgun
- Schießeisen
Allerdings erhaltet ihr im Laufe des Spiels noch spezielle Fähigkeiten, die ihr aktiv oder passiv einsetzen könnt. Bei der aktiven Variante werden Gegner direkt und sofort angegriffen, wohingegen die passive Variante als Falle genutzt wird. Die Fähigkeiten findet ihr in bestimmten Flaschen, die neben der neuen Fähigkeit auch eure Salze (vergleichbar mit Plasmide aus den Vorgängern) auffüllen. Diese und euren Gesundheitsbalken könnt ihr aber auch mit bestimmte Nahrungsmitteln erneuern. Wieder eine kleine Liste der besonderen Fähigkeiten, wobei ich persönlich nicht alle nützlich finde und auch nicht alle während dem Spiel genutzt habe:
- Beherrschung
- Teufelskuss
- Killerkrähen
- Shock Jockey
- Bockender Bronko
- Ladung
- Sog
- Zurück zum Absender
Eure Waffen und Fähigkeiten könnt ihr an bestimmten Automaten geringen einen gewissen Betrag wieder auffüllen bzw. aufrüsten. Dadurch bekommt ihr nützliche Extras und werdet geschickter und gefährlicher im Kampf.
Auch wenn die Spielwelt Columbia frei scheint, ist der Spielverlauf doch sehr linear, was ich aber bei diesem Spiel nicht weiter schlimm finde. Ein wirkliches dickes Minus finde ich die tot wirkende Bevölkerung. Die Gesichter sind nur geklont und die NPCs reagieren nur sehr selten auf den Spieler. Vielmehr labern diese lediglich unter sich und werfen ab und zu ein kurzes „Hallo“ zu.
Viele haben auch das neue Bioshock Infinite wegen dem „zu blutigen“ Gameplay kritisiert, was ich allerdings nicht bestätigen kann. Vielleicht ist es etwas brutaler als seine Vorgänger doch das Spiel ist eben ab 18 und kann dadurch auch etwas mehr Blut enthalten. Was ich aber an den Kämpfen kritisiere ist die monotone Note. Zwar kann man mit den Skylines besondere „Taktiken“ nutzen, doch spätestens ab dem Zeitpunkt, wo Elizabeth bessere Kontrolle über ihre Fähigkeit hat, werden die Auseinandersetzungen voraussehbar. Erkennt ihr zusätzliche Deckung die ihr aufrufen lassen könnt, wisst ihr, dass euch gleich neue Gegner erwarten.
Zwei Minuspunkte die auf ein insgesamt gelungenes Gameplay treffen und den Eindruck ein wenig dämpfen.
Grafik | Sound
So ziemlich jeder, der Infinite gespielt oder gesehen hat, ist von der Grafik begeistert. Ich selbst habe das Spiel auf „Hoch“ gespielt und war von Anfang an begeistert. Wenn ihr das erste Mal Columbia betretet seid ihr geblendet von der Schönheit der Stadt. Lediglich ein paar Bugs mit dem Schatten sind mir aufgefallen, die nur ein klein wenig Abzug geben. Was man hier allerdings wieder aufgreifen muss sind die fast lieblos gestalteten Klonbewohner. Bei diesen ändert sich lediglich die Kleidung oder ein Accessoire, wobei das Gesicht fast immer gleich bleibt.
Die Synchronisation der Charaktere gefällt mir sehr gut und macht das Spiel, im Gegensatz zu den Klohnbewohnern, lebendig. Die Retro-Plakate und -Musik lassen den Spieler leicht in ein vergangenes Zeitalter eintauchen und geben ihn auch nicht so schnell wieder frei.
Fazit
Eine sehr gelungene Story, die zum Ende hin nochmal einen kurzen Gehirnf*** vorweist und dem Spieler einen andauernden Spielspaß verspricht. Natürlich trägt die wunderschöne Grafik und die liebevoll gestaltete Stadt zu der gigantischen Atmosphäre bei. Jeder, der die Vorgänger gespielt hat oder einfach nur auf der Suche nach einem Ego-Shooter mit guter Story ist, sollte bei Bioshock Infinite nicht lange warten und einfach zuschlagen. Lediglich die leblosen Bewohner und Grafikbugs trüben das Gesamtbild.
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[Bilder via bioshockinfinite.com]