Nur wenigen von euch dürfte dies wirklich neu sein, aber ich schreib es trotzdem mal nieder. Der böse blaue Riese Facebook hat sich jetzt WhatsApp für insgesamt 19 Milliarden US-Dollar geschnappt.
Die 19 Milliarden ergeben sich aus 183,9 Millionen der Aktien von Facebook (Wert 12 Milliarden US-Dollar), 4 Milliarden in liquiden Mitteln und später nochmal 3 Milliarden sollen in Form von Aktien, die an die Gründer und Angestellten von WhatsApp fließen sollen. Ein nettes Sümmchen, wenn man bedenkt, dass vor knapp einem Jahr eine WhatsApp-Übernahme von Google mit nur 1 Milliarde US-Dollar vermutet wurde.
Für mich ist spätestens jetzt der Zeitpunkt, mich nach einer geeignet Alternative umzuschauen. Vor einiger Zeit habe ich versucht, hike in meinem Freundes- und Bekanntenkreis zu etablieren – leider ohne Erfolg. WhatsApp ist (war?) einfach zu mächtig, doch vielleicht ist jetzt die Zeit, um umzusteigen. In meine Newsfeed in Facebook (welch Ironie) wurde mir in letzter Zeit immer wieder zu dem Messenger Telegram geraten, den ich mir jetzt mit Sicherheit etwas genauer anschauen werde. WhatsApp war noch nie ein guter Messenger, wenn man ihn mal von seiner Sicherheit und Performance betrachtet. Vergleichbare Anwendungen waren da wesentlich sicherer, schneller, benutzerfreundlicher und hübscher, standen jedoch wegen der geringen Bekanntheit im Schatten des Titanen. Letztendlich liegt es an euch den Usern, wie erfolgreich eine Idee wirklich werden kann und wie sich solch große Entscheidungen auf den Konzern auswirken. Natürlich möchte ich auch nicht Facebook den Teufel an die Wand malen, doch in Sachen Sicherheit, Datenschutz etc. ist Facebook kein Vertrauenswürdiger Partner und WhatsApp wird uninteressanter denn je. Vermutlich wird die Mehrheit bei ihrem bisherigen Liebling bleiben, weil sie zu bequem oder desinteressiert sind, um sich etwas neues zu suchen. Ich werde es jedenfalls machen und kann es euch nur ans Herz legen!
Doch was will Facebook eigentlich damit? Google hätte den Messenger sicherlich in sein ach so aktives soziales Netzwerk mit eingebunden und mit den anderen Diensten verbunden. Facebook könnte auch so etwas in der Art machen, doch ohne Hintergedanken wird man diese Übernahme bestimmt nicht vollstreckt haben. Daten verkaufen? Vielleicht. Werbung einblenden? Vielleicht. Daten sammeln um gezieltere Werbung auf Facebook zu erstellen? Vielleicht. Bisher kann nur wild spekuliert werden, doch ich gehe von solch einer Entwicklung aus. Erinnern wir uns noch einmal kurz an die Worte, die uns letztes Jahr in Verbindung mit dem Gerücht von einer Übernahme seitens Google entgegen kamen:
Advertising isn’t just the disruption of aesthetics, the insults to your intelligence and the interruption of your train of though. Remember, when advertising is involved you the user are the product.
Geil, geil, geil! Das passt so gut zu der aktuellen Lage, dass ich total scharf werde, sobald ich das Ding lese. Die Leute hinter WhatsApp haben es also bereits gesagt: ihr seid das Produkt und nur ihr könnt bestimmen, was große Konzerne von euch wissen sollen.
„Ey du bist doch selbst bei Facebook und aktiv und so und jetzt bist du voll dagegen und so und doof, yo“
Ja ich bin bei Facebook, relativ aktiv und finde das Konzept dahinter auch für sehr gut, jedoch achte ich wenigstens ein bisschen darauf, was ich poste. Wer sich einmal meine Timeline anschaut wird schnell feststellen, dass ich fast nur meine eigenen Blogposts teile, wobei ich daneben auch noch einige Sachen wie Uni usw. angegeben habe. Allgemein verhalte ich mich aber wie im Zoo: Tiere füttern verboten und Facebook ist ein Tier – eine riesige Datenkrake.