Anscheinend stinkt es doch ein paar Leuten, dass WhatsApp von Facebook übernehmen werden soll. Deshalb möchte ich in diesem Artikel kurz auf die aktuellen Zahlen von den wohl zwei bekanntesten Alternativen Telegram und Threema eingehen.
Telegram
Der kostenlose Messenger erfreut sich dem größten Zuwachs, da er kostenlos und mit einem Desktop-Client angeboten wird. Vor allem letzteres ist für mich der Hauptgrund, auf Telegram umzusteigen. Das schreiben am PC geht einfach flotter und bequemer. Während ich einen etwas längeren Artikel schreibe muss ich bei einer Nachricht nicht extra aufs Smartphone, sondern wechsel einfach mit einer Tastenkombination direkt in das Chatfenster.
Am gestrigen Freitag meldeten sich insgesamt über 800.000 neue User bei dem Dienst an, so der Tweet von Telegram.
#Telegram is now the #1 App in Switzerland, Austria, Germany, Netherlands, Mexico + 6 more countries. Over 800 000 new users signed up today
Noch interessanter wäre eine gesamte Nutzerzahl, da man lediglich mit dem Wachstum recht wenig anfangen kann. Ein kleiner Erfolg ist es für den Messenger allemal.
Wie finanziert sich eigentlich dieser Dienst? Hinter der Anwendung, dessen Quellcode nicht komplett eingesehen werden kann, stehen die Macher des großen russischen sozialen Netzwerkes VKontakte. Knapp 40% der Anteile an VKontakte gehören der Mail.ru Group, einer russischen Investmentfirma, die im Besitz des Milliardäre Alischer Usmanow, Juri Milner und Grigori Finger ist. Weitere Anteile an dem sozialen Netzwerk halten die Gründer und Brüder Nikolai und Pawel Durow, wobei Pawel zudem für die Finanzierung von Telegram zuständig ist. Laut Wikipedia-Eintrag soll sich der Messenger später womöglich noch durch Spenden finanzieren.
Zu Telegram haben innerhalb von kürzester Zeit schon mehrere meiner Freunde ihren Weg gefunden. Wer diesen Blog schon länger verfolgt und regelmäßig liest weiß, dass ich schon länger auf der Suche nach einer Alternative zu WhatsApp bin. Angefangen hat alles vor über einem Jahr mit hike. Eine wirklich hübsche Alternative zu WhatsApp, die sich aber aufgrund der geringen Bekanntheit und Nutzerbasis nicht bei mir durchsetzen konnte. Vielleicht sieht es jetzt mit Telegram anders aus.
Threema
Telegram konnte mit 800.000 neuen Usern an einem Tag vorlegen. Wie sieht es also mit Threema aus? Diese Variante kostet 1,60€ bzw. 1,79€ für iOS-Geräte und stammt aus der Schweiz. Innerhalb von 24 Stunden konnte der Messenger seine Nutzerzahl verdoppel. Sieht zwar auf dem ersten Blick nach viel aus, liest man die Zahlen wird man aber eines besseren belehrt. Lediglich 200.000 neuen Nutzer fanden ihren Weg zu Threema, davon 80% aus Deutschland. Der geringe Zuwachs leigt meiner Meinung nach nicht zuletzt an den Gebühren liegt, die ich für einen sicheren Messenger aber jederzeit bezahlen würde. Problem dabei: kaum einer meiner Bekannten / Freunde nutzt das Ding, weshalb mir selbst die beste Verschlüsselung wenig nützt.
Ich bin sehr gespannt, wie sich der Nutzer in den kommenden Wochen und Monaten noch so entscheidet. Facebook wird sicherlich nicht nur WhatsApp in der Ecke verstauben lassen, sondern schon bald mit Neuigkeiten auftischen. Wie dann die User darauf reagieren bleibt abzuwarten. Meine derzeitige Einschätzung: es wird sich kaum etwas ändern. Der Hype wird bald verfliegen (vorausgesetzt es kommen keine fürchterliche Ankündigungen seitens Facebook) und der Benutzer fällt in alte Gewohnheiten zurück. Vielleicht können Telegram und Threema ein paar Nutzer halten, vielleicht auch nicht. Ich selbst werde soweit es geht auf Telegram umsteigen, was wie oben erwähnt nicht nur an dem Kauf liegt.