Dank Motorola darf ich meinen ersten Testbericht zu einem Smartphone verfassen. In der letzten Zeit habe ich mir das Moto G etwas genauer angeschaut und möchte euch mit diesem Bericht verrate, wo das Geräte seine Schwächen / Stärken hat und für wen sich dieses Smartphone am ehesten lohnt.
Lieferumfang & Technische Daten
Als ich das erste Mal die Packung des Moto Gs geöffnet habe, war ich trotz des geringen Preises von dem Lieferumfang überrascht. Abgesehen vom Smartphone selbst befindet sich lediglich ein bisschen Papier und ein USB-Kabel in der Packung – das war es auch schon! Ein richtiges Ladegerät bzw. ein Adapter muss sich der Käufer erst noch extra zulegen oder immer über einen USB-Anschluss laden. Wenn man also nicht gerade ein Einsteiger in Sachen Smartphone und Tablet ist, sollte das fehlende Ladekabel kein Problem darstellen.
Schauen wir uns mal die recht flotte Innenausstattung des Moto Gs an.
- Display: 4,5” 1280 x 720 HD, 329 ppi
- Prozessor: Qualcomm MSM8x26 Quad-Core A7 1,2 GHz
- GPU: Adreno 305 450MHz
- Speicher: 8 GB oder 16 GB, nicht erweiterbar
- RAM: 1 GB LPDDR2
- Kamera: 5 MP hinten, 1,3 MP vorne
- Schnittstellen: WLAN (802.11 b/g/n), Bluetooth 4.0, UMTS, Netzwerk (HSPA+ DL: 21,1 Mbps / UL: 5,76 Mbps),
- GPS
- Betriebssystem: Android 4.4 (KitKat)
- Gewicht: 143 g
- Maße: 65,9 x 129,9 x 11,6 mm (6,0 mm an der dünnsten Stelle)
- Akku: 2070 mAh, nicht austauschbar
Die Daten lassen sich sehr schön lesen und leisten (abgesehen von der Kamera) hervorragende Dienste. Näheres erfahrt ihr in den kommenden Absätzen.
Optik & Haptik
Im ersten Moment wirkt das Moto G nicht außergewöhnlich: Plastikverkleidung, der Powerbutton / die Lautstärkewippe wackeln ein wenig und es befinden sich nur noch ein Klinkenstecker und ein Micro-USB-Anschluss an dem Gerät. Dennoch liegt das Gerät mit seinen 143 g sehr gut in der Hand und fühlt sich trotz dem Plastik wertig an. Von Haus aus bietet Motorola zudem austauschbare Cover an, die sich im Bereich zwischen 13 – 20 Euro erstrecken. Das Entfernen der einzelnen Rückseiten erstellt sich teilweise als schwierig und bedarf einer Mischung aus Geschick und behutsamer Gewalt. Einmal muss das jedoch jeder neuer Besitzer erledigen, um seine MicroSim-Karte einzuführen. Was dabei allerdings auffällt ist, dass der Akku fest verbaut ist, obwohl die Hülle selbst entfernt werden kann. Auf der matten Oberfläche setzen sich zwar Fingerabdrücke etwas schwer ab, sind jedoch nach einiger Zeit unvermeidbar und erkennbar. Abhilfe schafft hier das Flip-Cover, welches ich als durchaus nützlich Empfand. Für gerade einmal 169 € in der 8 GB-Variante kann man allgemein beim Thema Verarbeitung aber nicht meckern.
Display
Das 4,5 Zoll Display löst mit 1280 x 720 Pixeln auf, was einer Pixeldichte von 329 ppi entspricht. Egal ob Spiele, Filme oder sonstige Arbeiten am Gerät: das Display ist gestochen scharf und enttäuscht nicht. Einen richtig großen Unterschied zu der Oberklasse wird man nur bei ganz genauem Betrachten feststellen können (wenn überhaupt). Was mir ebenfalls positiv aufgefallen ist, dass die Oberfläche trotz stellenweise intensiver Benutzung nicht zur Überhitzung neigte, wie es bei anderen Smartphones der Fall ist. Die maximale Helligkeit hat noch ein wenig Luft nach oben, wobei der Blickwinkel wieder überraschen gut ist. Macht sich auf hier der Preis bemerkbar? Klar, aber das dürfte wohl den wenigsten auffallen. Motorola versucht mit dem günstigen Moto G nicht im High-End-Bereich mitzuspielen und so sind Abstriche selbstverständlich. Als Einsteiger dürften einem diese minimalen Unterschiede zu teureren Smartphones kaum, wenn nicht sogar gar nicht, auffallen.
Software
Das ehemals zu Google gehörende Unternehmen bietet dem Käufer ein fast glatte Android-Oberfläche, ohne irgendwelche Anpassungen. Lediglich einige vorinstallierte Dienste von Motorola finden ihren Weg auf das Gerät. Einer davon ist der Assist, mit dem immer wiederkehrende Aufgaben festgelegt werden können. Befindet man sich auf der Arbeit, schaltet das Smartphone automatisch auf Stumm oder Vibration. Dies kann nach Belieben und Wunsch verändert werden. Mit Motorola Migrieren steigt der Nutzer ganz einfach von seinem alten Gerät auf das Moto G um und nimmt dabei Nummern etc. mit. Da ich persönlich ein Freund von guten Launchern bin (bspw. Smart Launcher oder Aviate), macht mir der Umstand mit dem puren Android wenig aus. Insgesamt funktionierte die Software in Verbindung mit der Hardware ohne Probleme und ich konnte keinerlei Ruckler während der Testphase feststellen.
Kamera
Der wohl größte Schwachpunkt ist die 5 Megapixel-Kamera auf der Rückseite, die lediglich für Schnappschüsse bei guter Beleuchtung geeignet ist. Verschwindet die Lichtquelle kommt der geringe Preis und die damit schwache verbaute Kamera zum Vorschein. Ich selbst lege relativ viel Wert auf eine gute Kamera, da ich unterwegs nicht immer meine Spiegelreflex dabei habe und bei bestimmten Situationen gute Ergebnisse erzielen möchte. Daher käme das Moto G für mich vor allem als Zweitgerät in Frage.
Akku
Was mich am meisten überrascht hat war der äußerst starke Akku, den Motorola in sein Moto G verbaut hat. Trotz normaler Nutzung hatte ich nach über 24 Stunden am Stück noch knapp 30% Akku. Was bedeutet „normale Nutzung“ bei mir? Regelmäßiges checken von Facebook, Twitter und Co., WhatsApp, ab und zu ein paar Schnappschüsse / Videos, YouTube Videos gucken, diverse Games spielen, WLAN und mobile Daten fast dauerhaft an. Daher finde ich den Umstand, dass der Akku trotz abnehmbarer Rückseite nicht ausgetauscht werden kann, nicht wirklich schlimm.
Fazit
Zum Abschluss fasse ich noch einmal kurz die Vor- und Nachteile des Moto Gs zusammen. Die flüssige Performance, der sehr starke Akku, sowie die Optik / Haptik sprechen bis auf kleinere Abstriche für das günstige Modell von Motorola. Den größten Abzug gibt es bei der Kamera, die mich in der Testphase nicht überzeugen konnte.
Für wen ist also das Gerät geeignet? Meiner Meinung nach für Einsteiger oder auch Fortgeschrittene, die lediglich ein paar Schnappschüsse mit ihrem Smartphone machen möchten, aber dennoch nicht auf ein flüssiges System verzichten wollen. Weiter ist es in meinen Augen als Zweitgerät geeignet, speziell wenn der niedrige Preis von 169 € (8 GB) bzw. 199 € (16 GB) in Betracht gezogen wird und der ausdauernde Akku.