Schon seit längerer Zeit weine ich regelmäßig, wenn ich meinen Newsfeed auf Facebook durchstöbere. Und nein, dieses Mal geht es nicht um „Apple verschenkt 6.000 iPhones, weil die Verpackung beschädigt ist“-Seiten, die aus irgendeinem Grund immer noch geliked und geteilt werden (wäre ja nicht günstiger einfach neue Verpackungen zu machen o.ä.?). Der neuste Trend, den ich weinend ertragen muss, ist die Facebookseite „Adventskalender Gewinnspiele„.
Ja geil, jeden Tag im Dezember hammergeile Geschenke abräumen, die oftmals über 1000 Euro kosten. Wuuuh!
So ist wahrscheinlich die Reaktion der meisten Nutzer, die auf die Seite klicken. Und wisst ihr was meine Reaktion ist? Genau, ich weine. Eine noch kürzlich unbekannte Seite, die auf einmal ohne Nennenswerten Sponsor teure Gegenstände verschenkt? Hmm, da könnte man doch theoretisch misstrauisch werden. Und was macht man in einem solchen Fall? Genau, man schaut sich das Impressum einmal an. Gedacht, getan und oh Wunder, es gibt kein richtiges Impressum. Lediglich auf Nachfrage bekäme man die gewünschten Informationen. Gelesen, getan und oh Wunder, meine Nachricht wurde gelesen und ich wurde stumpf gesperrt. Somit kann ich keine Nachrichten mehr schreiben und die Seite nicht mehr über die Suchleiste finden. Da ich mir aber schon so etwas ähnliches gedacht habe, fertigte ich vorab einige Screenshots an.
Der Bericht war bis hier hin geschrieben, als ich meinen Kommilitonen Peter (vielen Dank an dieser Stelle) um einen Screenshot der Seite bat, da ich lediglich einen Post und das „Gespräch“ gesichert habe. Leider konnte er die Seite ebenfalls nicht mehr finden, womöglich ist das Ding nun offline. Wie dem auch sei, leider gibt es noch jede Menge solcher Seiten. Ein weiteres Beispiel wäre hier „Tägliche Gewinnspiele“, wo immerhin ein Impressum (mehr oder weniger) angegeben ist. Ein gewisser „Timo Müller“ soll für die Seite verantwortlich sein. Timo Müller … ganz schön gewöhnlich und gar nicht leicht aufzufinden. Zumindest nicht den richtigen Timo Müller. Zum Glück müssen wir uns hier keine weitere Mühe machen, da mimikama.at bereits recherchiert hat.
Doch warum machen sich Leute die Mühe, eine solche Seite zu erstellen? In erster Linie geht es darum, schnell eine große Reichweite aufzubauen. Ist dieses Ziel erreicht und man kann eine gewisse Anzahl an Fans vorweisen, verkauft man einfach die Seite.
Was soll ich also machen, wenn mir eine Seite unseriös vorkommt?
Sobald ihr eine Seite entdeckt, die vor Kurzem noch unbekannt war und plötzlich nur so mit TV-Geräten und Laptops um sich wirft, sollten bei euch die Alarmglocken läuten. Jetzt hilft ein Blick in das Impressum. Dieses befindet sich auf der Seite entweder links in der Sidebar oder ist über „Info“ einsehbar. Wurde dort keine greifbaren Angaben hinterlassen, handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um einen Fake. Falls ihr euch an dieser Stelle immer noch unsicher seid, schreibt doch einfach dem Seitenbetreiber eine Nachricht und wartet seine Reaktion ab.
Weiter lohnt es sich, die verwendeten Bilder der Seite einmal durch die Google Bilder Rückwärtssuche zu hauen. So habe ich herausgefunden, dass das oben verwendete Bild des MacBook Pros (was laut Betreiber ein Air sein soll), von diesem Blogpost stammt.
Einfach Augen und Hirn einschalten und der meiste Ärger dürfte einem entgehen.